Schnellhobler RG200

Jetzt habe ich auch mal eine gebrauchte Industriemaschine gekauft. Durch einen netten Forumkollegen aus der CNCECKE wurde ich auf eine Ebay- Auktion aufmerksam gemacht, in der diese Maschine angeboten wurde - allerdings als Fräsmaschine .

Dadurch mußte ich mich nicht mit vielen Mitbietern "rumärgern". Für relativ wenig Geld und rund 700 Km Fahrstrecke konnte ich sie dann ersteigern.

Hier im "Originalzustand" bei der Abholung. Die Kleine hat ca. 10 Jahre in der Ecke gestanden, dadurch hat sie natürlich eine dicke Staubschicht, aber erstaunlich wenig Rost - bei einem kurzen Probelauf zeigte sich aber, das sie sogar noch lief. Das war schon mehr, als ich erwartet habe.

Das schöne an so kleinen Maschinen ist, das sie wirklich noch problemlos in einen kleinen Lieferwagen passen. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, die Maschine bringt mit Sockel rund 200 Kg auf die Waage.

Nun steht sie schon im Keller(Vorraum) - in der Werkstatt ist leider kein Platz mehr. Allerdings war es doch recht mühsam, die Maschine in den Keller zu wuchten. Ein paar Fliesen der Kellertreppe und der Rücken meines Freundes haben die Aktion etwas "krumm" genommen. Also Vorsicht bei ähnlichen Transporten, irgendwie scheint die Schwerkraft auf solche Maschinen anders zu wirken, als auf alle anderen Sachen.

Alle lebenswichtigen Teile sind schon demontiert und der Sockel inkl. Maschinengrundkörper mit S100 Motorradreiniger gesäubert. Nach der Teildemontage und Ansicht der Einzelteil habe ich mich entschlossen, die Maschine nicht neu zu lackieren, sondern sie nur zu Säubern, Einstellen, Warten und Ölen. Der Allgemeinzustand ist sehr gut und es wäre schade, den Charakter der Maschine durch eine neue evtl. zeitgemäße Lackschicht "zuzukleistern".

An den Führungen so gut wie kein Verschleiss zu erkennen. Auch die Zahnräder sehen fast aus wie neu. Also alles im grünen Bereich. Obwohl die Maschine wohl auch kräftig arbeiten mußte (Die dicken Späne, die ich in der Maschine gefunden habe, lassen den Schluß zu), bekommt man hier mal eine Ahnung davon, was deutscher Maschinenbau der 60er Jahre bedeutet - solide wie ein Panzer!

Trotz des guten Zustands ist es sinnvoll, alles so weit wie möglich zu zerlegen. Gerade die Führungen und Gewindespindeln und deren Lager sollten so weit wie möglich von altem Schmutz und Fettverkrustungen befreit werden. Auch kommen da zum Teil noch einige Mängel ans Licht.

So ist zum Beispiel die Bronzemutter der Einstellspindel für die Riemenspannung des Motors vermurkst.

Leider auch die Spindel. Diese ist allerdings leicht aus einer käuflichen Trapezgewindespindel nachzufertigen. Die Bronzemutter werde ich wohl oder übel nachschneiden müssen - aus Kostengründen werde ich mir den Gewindebohrer aber selbst anfertigen.
Wozu habe ich denn die ganzen Maschinen?

Beim Demontieren der Tischführung machte mir diese Passfeder auch "etwas" Schwierigkeiten. Auf dem üblichen Wege war sie nicht aus der Nut zu bekommen. Also habe ich sie angebohrt, ein Gewinde reingeschnitten und mit einer Schraube rausgedrückt.

Hier das "Teilelager" mit den Sachen, die schon gereinigt und und geprüft sind. Als nächstes wird noch die Welle für die Höhenverstellung des Tisches gerichtet und einige Kleinteile glasgestrahlt, die nicht so gut mit Bürste oder Schleifleinen zu entrosten sind.

 

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