So sieht unsere derzeitige Konstellation aus

Die Uno von Avantgarde-Acoustic ist zwar der "zweitkleinste" Lautsprecher dieser Firma, aber für uns käme als Alternative höchstens noch eines der größeren Modelle in Betracht. (Wenn das liebe Geld nicht wäre...)
Diese Lautsprecher ermöglichen ein derart intensives Musikerlebnis, daß die meisten konventionellen Lautsprecher dagegen wie müde, ausgelaugte Statisten wirken. Und auch wenn man meint, beim Anblick der UNOs in die Geschützrohre der Bismark zu blicken, so sind sie doch auch ausgewiesene Spezialisten für die leisen Töne. Anders gesagt, wir kennen keinen Lautsprecher, mit dem es auch nur annähernd soviel Spaß macht, leise Musik zu hören.

Wie alle Lautsprecher mit hohem Wirkunggrad ist die UNO natürlich extrem sensibel bezüglich der vorgeschalteten Geräte. Hier ist Sorgfalt bei der Auswahl angesagt. Allerdings wird diese auch leichtgemacht . Passt nämlich ein Gerät nicht optimal, so hört man das bereits nach wenigen Sekunden!
Kein Rätselraten, ob hier oder da eine kleine Disharmonie ist - die UNO macht unmissverständlich klar, daß z.B. der Verstärker YX für sie nichts taugt.


Der Octave V40 ist ein Verstärker, der offensichtlich für die UNO konstruiert wurde . Stimmt zwar nicht wirklich, er ist aber zusammen mit der UNO ein absolutes Dreamteam. Hier tritt die technische Seite der Musikwiedergabe total in den Hintergrund. Übrig bleibt : Musik pur.
Man kann es kaum beschreiben, der OCTAVE sollte gehört werden. Wir haben fast ein Dutzend Verstärker ausprobiert - der OCTAVE hat sie sozusagen musikalisch in die Erde gestampft. Egal ob Röhre oder Transistor, teuer oder preiswert, immer wieder gefiel uns dieser kleine "Heizofen" am besten. Schön ist auch der absolut problemlose Röhrentausch oder die Möglichkeit unterschiedliche Endröhren einzusetzen.

Unsere persönlichen Favoriten sind die KT88. Außerdem haben wir den OCTAVE direkt mit der sogenannten "Black Box" geordert, eine zusätzliche Kondensatorplatine fürs Netzteil. Rauschen ist übrigens bei diesem Verstärker, im Gegensatz zu manch anderen, kein Thema.


Mein kleiner selbstgebauter Vorverstärker für den Tonabnehmer, immer noch im Holzprototypengehäuse, aber trotzdem gut.
Er wäre auch weiterhin der einzige Vorverstärker geblieben, hätte ich nicht auf der High-End 2005 den...

LEHMANN BLACK-CUBE gewonnen. Dabei habe ich einfach nur mit dem netten Herrn Lehmann und seinem Sohn ein wenig gefachsimpelt. Und die Teilnahmekarte eher so nebenher ausgefüllt. Ein paar Wochen später hatte ich dann ein Paket in den Händen...

Natürlich haben wir den auch sofort ausprobiert. Allerdings waren wir erst entäuscht. Mein Röhrenpre klang einfach lebendiger und farbiger. Nach ein paar Tagen an der Steckdose zeigte der BLACK-CUBE aber, was in Ihm steckt - KLASSE! Seitdem wechseln wir öfter, der BLACK-CUBE ist neutraler und detailfreudiger, mein Röhrenpre dafür etwas schneller und lebendiger - gerade bei nicht so toll aufgenommenen Platten macht er etwas mehr Spaß.


Zu einer vollständigen Kette gehört natürlich auch ein Plattenspieler. Wir haben uns für die SMALL MACHINE von Acoustic Solid entschieden. Unserer Meinung nach ein Dreher, der alle Vorzüge eines Masselaufwerks mit einem günstigen Preis vereint. Gerade die unerschütterliche Ruhe, mit der die SMALL MACHINE die Platten wiedergibt, passt sehr gut zur gesamten Kette. Mit unserem alten Thorens wirkte die Musik unruhiger und nervöser. Als Tonabnehmer kommt ein Ortofon MC-System MC3-Turbo zum Einsatz. Obwohl es dem seltsamen Namen alle Ehre macht, ist es bei aller Lebendigkeit doch ein sehr neutrales und farbstarkes Tonabnehmersystem.


Seit einiger Zeit wohnt ein neuer "Plastikscheibendreher" bei uns .

Eigentlich wollten wir nur den alten DVD Player gegen einen neuen mit HDMI Ausgang ersetzen. Die Auswahl war aber gar nicht leicht - in der Preisklasse unter 400 EUR gab es keinen Player, der dem alten Sony DVD bildtechnisch das Wasser reichen konnte (obwohl der Sony ja nur einen RGB-Ausgang hat).

Erst für mehr Euros begann die Sache wieder Spaß zu machen, wurde aber zusätzlich dadurch erschwert, daß ich den Händler fragte, ob es denn mittlerweile auch DVD Player gibt, die CDs vernünftig wiedergeben können...

Nach viel Sucherei blieb eigentlich nur einer in der Klasse bis 1000 EUR übrig, der ROTEL RDV-1062.

Aber der hat es in sich! Nicht nur, daß er selbst mit PAL-DVDs ein hervoragendes Bild über HDMI und auch YUV bietet, er tönt auch mit CDs absolut betörend! Er spielte kaum eine Stunde im Haus, da wanderte der "alte" CD Player ins Arbeitszimmer.

Der Rotel klingt sehr hochauflösend und trotzdem sehr "samtig" mit einer grandiosen Raumdarstellung. Der alte Denon CD Player klang dagegen fast wie ein Relikt aus der Einführungzeit der Digitaltechnik. Natürlich relativ zueinander gesehen, der Denon war insgesamt schon nicht schlecht, sonst hätten wir nicht jahrelang zufrieden damit gehört. Aber im Vergleich zum Rotel war er einfach deutlich unterlegen.

Ausstattungsjunkies seien allerdings gewarnt, der Rotel ist gerade mit den nötigsten Ausgängen ausgestattet - uns reicht es aber vollkommen. Dafür ist das Erscheinungsbild aber auch schon schlicht und nicht überladen.

Ganz großes Plus: Sehr geringe Laufgeräuche und eine Geschwindigkeit beim Einlesen von DVDs/CDs, so daß man wirklich überrascht ist.

Platte einlgen, Play drücken und los gehts es... Keine Gedenkminute wie bei vielen anderen Playern (auch viel teureren).


Mittlerweile habe ich auch meinen alten Stax Kopfhörer aufs Altenteil bzw. zur Zweitanlage ins Arbeitszimmer geschickt. Auf verschiedenen Messen habe ich in der Vergangenheit öfters mal die Kopfhörer ausprobiert - es sind ja in den letzten Jahren viele neue Firmen und neue Kopfhörerversionen hinzugekommen. Am meisten hat mich dabei der LCD-2 von Audeze beeindruckt. Und irgendwann war es dann soweit, ich suchte mir einen Händler der außer dem Audeze auch die anderen "üblichen Verdächtigen" zum Vergleich vorführen konnte (Hifiman, Sennheiser, Grado, AKG usw.).

Ich hatte nur ein kleines Problem. Auf allen Messen vorher hatte ich mitgekriegt, wieviel Potential im Kopfhörerverstärker liegt.

Und mein Octave hat keinen Kopfhörerausgang.

Am liebsten hätte ich mir den Headamp Three von Mal Valve gekauft, allerdings hatte ich gerade keine 4500€ über...
Der Klang dieses Verstärkers ist aber erste Sahne!

Also habe ich zum Lötkolben gegriffen und mir selbst einen KHV gebaut. Mit einem älteren Kopfhörer meiner Frau klang der schon recht ansprechend. Auch einige Freunde bescheinigtem dem Prototyp einen guten Klang. Also bin ich mit meiner Frau und dem Protoklotz unterm Arm nach Loftsound gefahren.

Prototyp des KHV

Dort angekommen haben wir uns dann Stunden durch die verschiedenen Kopfhörer und auch Kopfhörerverstärker gehört. Hier auch noch mal ausdrücklichen Dank an Markus Kampschulte von Loftsound für seine Geduld. Letztendlich ist es dann auch der Audeze LCD-2 geworden. Der große Sennheiser HD800 klang uns beiden zu analytisch und sezierend, außerdem war die wacklige Plastikkonstruktion des Sennheisers eines Kopfhörers für 1200€ nicht angemessen. Grado GS1000 und AKG 812 sind nicht schlecht, bieten aber weder die Auflösung des LCD-2 noch das ausgeglichene Klangbild. Einzig der Hifiman HE560 konnte sehr überzeugen, aber der LCD-2 gefiel uns beiden besser.

Und die KHVs? Nun ja, eigentlich habe ich erwartet, daß mein klobiger Prototyp von Lehmann und Bakoon regelrecht zersägt wird, aber nichts da. Der Lehmann Linear war im Klang meinem Prototyp sehr ähnlich, nur ein wenig matter in der Wiedergabe. Der Bakoon HPA-01 war trotz der Empfehlung von Herrn Kampschulte für uns enttäuschend - sehr substanzlos und müde, für uns auf keinen Fall akzeptabel. So sind wir dann hinterher "nur" mit dem LCD-2 und einem Kopfhörerständer sehr zufrieden nach Hause gefahren.

Und so sieht der LCD-2 aus

Und so die Serienversion des JHS Kopfhörerverstärkers.

Ein paar kurze Worte zur Technik. Es handelt sich im wesentlichen um eine Standardschaltung mit Eingangs-OP und Class A Ausgangsstufe ohne Überallesgegenkopplung. Ich habe in erster Linie auf eine saubere Versorgungspannung und eine gute Stabilisierung Wert gelegt. Zwischenzeitlich habe ich auch einige Experimente mit dem Eingangs-OP gemacht. Obwohl alle Varianten von einer Firma stammen und von den technischen Daten her fast exakt gleich sind, (z.B. Verzerrungswerte bis zur 4ten Nachkommastelle gleich) ließen sich doch von uns eindeutige Unterschiede raushören. Wenn der KHV mal in (Klein)Serie geht, wird es wohl eine Normal - und eine Deluxe Version geben.
Der Preisunterschied bei den OPs ist schon enorm...


Mittlerweile zählt auch eine Plattenwaschaschine zu unserer Anlage. Ich konnte die OKKI NOKKI günstig auf der AAA Messe 2016 in Krefeld erstehen. Zwar ist die Maschine von einigen Leuten nicht gut beleumundet (zu lauter Motor -stimmt), aber das Reinungsergebnis ist tadellos. Und der laute Motor ist zu verkraften, wenn man nicht den ganzen Tag Platten wäscht. Die Maschen bekommt auch hartnäckige Verschmutzungen durch jahrelanges Nassabspielen wieder hin.

Ja, auch ich habe früher gerne nass abgespielt...

Die OKKI NOKKI in ihrer ganzen Pracht.

Übrigens: Auf der AAA Messe habe ich es wieder erlebt, da macht ein Händler, der eine ganze Reihe von Plattenwaschmaschinen vertreibt, die günstigen Mitbewerber, unter anderem auch die OKKI NOKKI regelrecht runter. "Was nicht alles damit passieren kann" - "das erfüllt niemals die CE Norm" (man kann ja mal drüber hinwegsehen, daß die CE keine Norm ist...) usw. usw.

Offensichtlich ist es in der Hifi Szene immer noch nicht angekommen: In der Welt der Erwachsenen, also der Industrie, würde so ein Verhalten sofort die Beendigung des Geschäftverhältnisses bedeuten. Aber in der Hifiszene scheinen solche gedanklichen Reifeprozesse immer noch nicht stattzufinden. Wann kapieren diese Hohlköpfe endlich, daß der Kunde deren Gehalt bezahlt bzw. das Geschäft am laufen hält. Und wenn so einer das Pech hat, an viele Kunden zu geraten, die ihren Kopf nicht nur als Regenschutz für den Hals benutzen, ist sein Laden bald auch Geschichte. Mit solchen Äußerungen zeigt man doch nur, daß man sich gar nicht als seriöser Händler präsentieren will!

Bald gehts weiter...

Ach ja...

Falls jemand Lust bekommen sollte, sich eins der Geräte "ohne Rücksprache auszuleihen" - demjenigen sei gesagt, daß wir aufgrund negativer Erfahrungen unser Häuschen elektronisch (und netzunabhängig) abgesichert haben - mit direkter Leitung an zuständige Stellen